Am 15. November 2023 überreichte der stellvertretende Ministerpräsident Hubert Aiwanger das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an die ORIGINS Biophysikerin und Direktorin am Max-Planck-Institut für Biochemie, Prof. Dr. Petra Schwille. Petra Schwille möchte mit ihrer Forschungsabteilung aus einzelnen gut charakterisierten Bausteinen ein einfaches biologisches System schaffen, das sich selbst vervielfältigen kann – etwas, das erstmals der Urzelle gelang.
„Ihre wissenschaftlichen und methodischen Kompetenzen sowie ihr unermüdlicher Enthusiasmus machen Frau Professor Schwille zu einer Pionierin auf ihrem Forschungsgebiet. Neben zahlreichen Auszeichnungen, darunter der Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Philip Morris Forschungspreis, wird nun auch das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse in Anerkennung ihres Engagements verliehen,“ so der stellvertretende Ministerpräsident Hubert Aiwanger.
Die Arbeit der Forschungsabteilung Zelluläre und Molekulare Biophysik
Wie entstanden vor Milliarden von Jahren die ersten Zellen? Und welche Bestandteile und Fähigkeiten hatten sie? Sicher ist nur eines: sie waren sehr viel einfacher aufgebaut als unsere heutigen Organismen, die sich in den vergangenen drei bis vier Milliarden Jahren der Evolution auf der Erde stetig anpassen mussten und die dadurch immer komplexer geworden sind.
Aktuell ist selbst eine biologische Minimalzelle, die nur über die absolut notwendigen Bestandteile verfügen soll, mit etwa 500 Genen, noch zu komplex um sie nachzubauen. Aus diesem Grund konzentrieren sich die Wissenschaftler*innen auf diesem Gebiet auf einzelne, essentielle Eigenschaften von Zellen, wie beispielsweise deren Teilung. Ein solches minimales biochemisches System zu bauen, das sich ohne Steuerung von außen autonom und kontrolliert in zwei Tochtersysteme teilt, ist das gegenwärtige Forschungsziel der Abteilung von Petra Schwille.