Die Breakthrough Prize Foundation hat am 5. April die Gewinner des Preises für Grundlagenphysik 2025 bekannt gegeben. Stellvertretend für die vielen Beteiligten des Exzellenzcluster ORIGINS fungieren Prof. Laura Fabbietti, Koordinatorin des Connector 7 („Matter under Extreme Conditions“) und Prof. Lukas Heinrich, Koordinator des ORIGINS Data Science Labs. Sie sind stolz darauf, diese Auszeichnung für ihre gemeinsame Arbeit am LHC in den Projekten ALICE und ATLAS zu erhalten.
Die vier ausgezeichneten LHC-Experimente werden dafür gewürdigt, dass sie das Standardmodell der Teilchenphysik und andere Theorien mit hoher Präzision testen. Dazu gehören die präzise Messung der Eigenschaften des Higgs-Bosons und Experimente zur Frage, wie das Higgs-Feld Elementarteilchen Masse verleiht. Auch die Untersuchung extrem seltener Teilchenwechselwirkungen und exotischer Materiezustände, die wahrscheinlich schon in den frühesten Momenten des Universums existierten, sind Bestandteil der Forschung. Die Forscher haben mehr als 72 neue Hadronen entdeckt und die subtilsten Asymmetrien zwischen Materie und Antimaterie untersucht. Diese Studien haben die Grenzen des Standardmodells erweitert und die Theorien über neue physikalische Phänomene wie dunkle Materie, Supersymmetrie und verborgene Dimensionen erheblich reduziert. Das Verhalten von Materie unter extremen Bedingungen von Temperatur und Energiedichte wurde erforscht, um Einblicke in das frühe Universum und die Entstehung von Hadronen zu gewinnen. Detaillierte Analysen von Hadronenpaar-Wechselwirkungen werfen auch ein Licht auf die Bildung von Molekülzuständen und die Dynamik der Hadronenwechselwirkung.
Preisgeld kommt Doktorandinnen und Doktoranden zu Gute
Der mit drei Millionen US-Dollar dotierte Breakthrough Prize ging in diesem Jahr an 13 508 Forscherinnen und Forschern aus über 70 Ländern, die gemeinsame Projekte am Large Hadron Collider (LHC) des CERN unterhalten. Lukas Heinrich erklärt, warum die Liste der Preisträger in diesem Jahr so lang ist: „Unsere Forschung am CERN kann nur in solch groß angelegten Forschungsverbünden mit Hunderten von Menschen durchgeführt werden.“
Da es sich bei den Preisträgern um Koautoren von Publikationen handelt, die auf den Daten des LHC Run-2 basieren, die zwischen 2015 und dem 15. Juli 2024 veröffentlicht wurden, und nicht aus einer bestimmten Organisation, haben die Leitungen der LHC-Experimente zugestimmt, das gesamte Preisgeld an die CERN & Society Foundation zu spenden. Das Geld wird Doktorandinnen und Doktoranden der Mitgliedsinstitute für einen Forschungsaufenthalt am CERN zur Verfügung gestellt, damit sie wertvolle Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sammeln und neues Fachwissen in ihre Heimatländer und -institutionen zurückbringen können.
Laura Fabbietti würdigt die Bedeutung des CERN für die Entwicklung in ihrem Forschungsfeld. „Ich habe durch meine Teilnahme am CERN enorm profitiert. Für mich war es ein entscheidender Wendepunkt in meiner Karriere. Die Qualität der Daten gab uns die Möglichkeit, einzigartige Forschung zu betreiben und sich global zu vernetzen“, sagt sie. Auch Lukas Heinrich, dessen Gruppe sich intensiv mit der Erforschung des Higgs-Bosons und seiner Rolle im frühen Universum befasst, bezeichnete seine Beteiligung am LHC als zentral für seine Karriere. „Ich bin seit 15 Jahren Mitglied von ATLAS und habe diese Forschungsrichtung an die TUM gebracht, als ich Professor wurde. Es ist daher ein essentieller Bestandteil meiner Forschung.”
Pressemeldungen
- Pressemitteilung der Breakthrough Prize Foundation
- Max-Planck-Instituts für Physik
- TUM School of Natural Sciences
Video
Kontakt
Prof. Laura Fabbietti
Technische Universität München / Exzellenzcluster ORIGINS
E-Mail: laura.fabbietti(at)ph.tum.de
Prof. Lukas Heinrich
Technische Universität München / Exzellenzcluster ORIGINS
E-Mail: l.heinrich(at)tum.de