“Wir sind alle Sternenstaub” – dieser Satz ist bestimmt dem Einen oder Anderen bereits geläufig. Doch die weite Reise, auf welche der Sternenstaub eines Planeten wie unserer Erde zurückblicken kann, ist besonders spannend. Sie ist gespickt mit vielen nützlichen Aufgaben, welche der Staub erledigen muss, bevor er schließlich in einem von uns landet.
In diesem Vortrag begleiten wir die Reise des Sternenstaubs durch die Galaxie. Ist der Staub erst einmal gebildet, so hilft er schweren Sternen und sogar akkretierenden Schwarzen Löchern dabei, deren Strahlung auf das umgebende Material zu übertragen. Durch den sogenannten Strahlungsdruck wird Gas und Staub in die weitere Umgebung verteilt und mischt sich so mit frischem Gas. Dort ist der Staub ein echter Katalysator für die Bildung von Molekülen. An den kalten Staubteilchen lagern sich Wasserstoffatome an, welche sich zu molekularem Wasserstoff verbinden können und dabei vom Staubteilchen abgestoßen werden. Gleichzeitig schirmt der Staub die neu entstandenen Moleküle besonders gut vor destruktiver UV-Strahlung ab, so dass sich große Molekülwolken bilden können. Hat sich somit relativ dichtes und molekulares Gas angesammelt, können einzelne Bereiche, welche durch den Staub gut gekühlt werden, kollabieren und neue Sterne bilden. Hierbei ist es besonders interessant, dass nicht nur molekularer Wasserstoff, sondern auch komplexe, organische Moleküle auf der Oberfläche der kleinen Staubteilchen entstehen. Die Sternentstehung geht mit der Bildung einer umgebenden Scheibe aus Staub und Gas einher. Insbesondere die schwereren Staubteilchen, welche sich zur Mittelebene der Scheibe absetzen, können kleine Klümpchen bilden, die später zu Planeten wachsen.
Ein Vortrag im Rahmen der Vortragsreihe Wissenschaft für jedermann in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Museum.