Zahlreiche Entdeckungen von Exoplaneten in den letzten Jahren haben gezeigt, dass die Entstehung von Planeten in Sternensystemen eher die Regel als die Ausnahme ist. Gleichzeitig haben Astrophysikerinnen und Astrophysiker enorme Fortschritte bei der Beobachtung der Geburtsstätten von Planeten gemacht und mehr über die Risiken gelernt, die es gerade in der Umgebung junger Sterne gibt. Trotz dieser wichtigen Erkenntnisse bleibt der Prozess der Planetenentstehung als Ganzes ein Rätsel, da seine Zwischenstufen im Wesentlichen nicht beobachtet werden können.
Modelle für die frühen Stadien der Planetenentstehung
Hier setzt Joanna Drążkowska mit ihrem ERC-Projekt Planetoids (Formation of planetary building blocks throughout time and space) an. Es zielt darauf ab, innovative numerische Modelle für die frühen Stadien der Planetenentstehung zu erstellen, wenn der Staub zu Kieselsteinchen heranwächst und schließlich aufgrund der Schwerkraft in sogenannten Planetesimalen, also Planetenbausteinen, gebunden wird. Für diese wichtige Phase der Planetenbildung gibt es nur wenige globale Modelle.
Joanna Drążkowska studierte Astronomie an der Nikolaus-Kopernikus-Universität Toruń, Polen, und hat im Jahr 2014 am Institut für Theoretische Astrophysik der Universität Heidelberg promoviert. Nach drei Jahren als Postdoktorandin am National Centre of Competence in Research „PlanetS“ an der Universität Zürich wechselte sie 2018 an die Universitätssternwarte der LMU zu Professor Til Birnstiel. Im Jahr 2021 ist Joanna Drążkowska mit dem A&A (Astrophysics & Astronomy) early career award ausgezeichnet worden.