Auf der Suche nach dem Ursprung des Lebens stehen noch immer die großen Fragen im Raum: Wie konnten in der Erdfrühzeit aus Molekülen erste Zellen werden und die Moleküle so eine chemische Evolution in Gang setzen? Um Antworten auf diese Fragen zu finden, bringt der SFB/Transregio „Molekulare Evolution in präbiotischen Umgebungen“ Forscherinnen und Forscher aus den Geowissenschaften, der Chemie, der Biophysik, der theoretischen Physik und der Astrophysik zusammen. Gemeinsam wollen sie unter anderem untersuchen, welche chemischen, physikalischen und geologischen Bedingungen notwendig sind, um die molekulare Evolution mit der RNA als Trägermolekül auszulösen. Die Erkenntnisse können auch für die Erforschung des frühen Lebens auf anderen Planeten relevant sein.
„Ein solcher interdisziplinärer Ansatz ist in diesem Feld einzigartig“, sagt ORIGINS-Wissenschaftler Dieter Braun (LMU), Sprecher des neuen Sonderforschungsbereichs. Nur so werde man in der Lage sein, Wissenslücken zu schließen und die Geschichte der chemischen Evolution aufzuklären.
Mehrere der Projekte, die sich ab April 2024 mit den Kernthemen des SFB befassen, werden von ORIGINS-Forschenden geleitet: Neben Dieter Braun sind dies Petra Schwille (MPIB), Oliver Trapp (LMU), Ulrich Gerland (TUM) und Barbara Ercolano (LMU). Sie widmen sich dabei zum Beispiel der Frage, welche chemischen, physikalischen und geologischen Bedingungen notwendig sind, um die molekulare Evolution der RNA in Gang zu setzen und erste genetische Informationen zu erzeugen und zu erhalten. Darüber hinaus wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler neuartige biotechnologische Ansätze entwickeln und die molekulare Evolution in einem synthetischen System autonom ablaufen lassen. Die Experimente sollen auch Aufschluss darüber geben, wie auf anderen Planeten die Voraussetzungen für frühes Leben definiert werden könnten.
Kontakt:
Prof. Dr. Dieter Braun
Ludwig-Maximilians-Universität München / Exzellenzcluster ORIGINS
E-Mail: Dieter.Braun(at)physik.uni-münchen.de