Der Blick ins extreme Universum: Astronomie mit Gamma-Teleskopen

Pulsare, Blazare, Supernovae, Gammablitze: Von diesen Himmelsobjekten geht eine ungeheure Dynamik aus. Mit ihrer heftigen physikalischen Aktivität beschleunigen sie die Teilchen in ihrer Umgebung auf enorme Energien. Dabei entsteht Gammastrahlung, das energiereichste Licht im elektromagnetischen Spektrum. Mit Observatorien wie MAGIC auf La Palma fangen Astrophysiker Gammastrahlen ein – mit dem Ziel, die extremen Regionen des Universums besser zu verstehen.

In ihrer 15-jährigen Geschichte haben die zwei MAGIC-Teleskope mit ihren 17 Meter großen Sammelspiegeln über 40 neue Himmelsobjekte mittels Gammastrahlen entdeckt. Im Jahr 2018 gelang es mithilfe von MAGIC erstmals, die Herkunft eines kosmischen Neutrinos klar zu belegen. Es stammte von einem Blazar; seine Existenz liefert außerdem wichtige Informationen über die Herkunft der kosmischen Strahlung. Allerdings sind noch viele Phänomene unverstanden: Wie können einzelne Objekte Teilchen auf derart hohe Energien katapultieren? Was steckt hinter den rätselhaften Gammablitzen?

Grund genug, dem Weltall mit noch mehr geballter Gamma-Astronomie auf den Leib zu rücken. Derzeit entstehen an zwei Standorten – La Palma und Chile – über 100 neue Gamma-Teleskope, die künftig die Nord- und die Südhalbkugel nach spannenden Objekten absuchen.


Ein Vortrag im Rahmen der Vortragsreihe Wissenschaft für jedermann  in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Museum.