Wie das Leben auf der Erde entstanden ist, ist eine der fundamentalen Fragen der Menschheit – und gilt bislang als schwer zu beantworten. Die Fortschritte der vergangenen Jahre in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen förderten jedoch neue Ansätze zu Tage, um diese Antwort in greifbarere Nähe zu rücken. Sie verknüpfen astronomische Beobachtungen mit aufeinander aufbauenden Laborexperimenten, die Astrochemie, Geologie, Theorie, Physik und Biochemie kombinieren. Neue Erkenntnisse versprechen sich die Wissenschaftler unter anderem durch intensiven interdisziplinären Dialog und produktivem Zusammenspiel von Experiment und Theorie.
Genau diesen interdisziplinären Ansätzen widmen sich die Forscher aus der Research Unit E (RU-E): Sie suchen nach Mechanismen, die es nicht lebender Materie ermöglicht, die Evolutions-Maschinerie bestehend aus Replikation, Mutation und Selektion in Gang zu bringen und am Leben zu erhalten.
Leben entsteht bereits auf jungen Planeten
Die Wissenschaftler aus RU-E sind davon überzeugt, dass sich der erste Funke des Lebens in sehr kurzer Zeit unter geeigneten Randbedingungen auf frühen Planeten entzündet hat – die Evolution des Lebens hat hingegen Milliarden von Jahren benötigt. Der Erkenntnisgewinn der letzten zehn Jahre deutet darauf hin, dass eine Kombination interdisziplinärer Ansätze eine reelle Chance hat, die Entstehung der molekularen Evolution in Laborexperimenten nachzubilden. Das Ziel der Forscher: einen möglichen Weg von toter Materie hin zum Leben aufzudecken.